Es war klar gewesen, dass die Punkte gegen die im Frühjahr besonders starken Waidhofener hoch hängen würden. Und es sollte gar nicht gut beginnen. Nachdem man schon ohne Ersatztorhüter antreten musste, fiel nach 20 min auch noch Günes mit einer Sprunggelenksverletzung aus. Schandl musste man aufgrund einer Schienbeinkopfverletzung überhaupt komplett vorgeben. So war Grozurek einziger echter Mittelstürmer, tatkräftig unterstützt von Kayhan, der für Günes gekommen war.
Die Waidhofener machten von Beginn weg Druck und kamen immer wieder gefährlich vors Tor von Harrauer, der allerdings nichts anbrennen ließ. Nach rund 30 min. eine unnötige Aktion von Homm, der den Ball relativ unbedrängt im Sechzehner an den Arm bekommt, worauf der Schiri sofort auf Elfmeter entscheidet - eine harte, aber durchaus zu pfeifende Sache. Perreira schickt Harrauer ins falsche Eck und es stand 1:0, das auch der Pausenstand war. Unmittelbar nach Wiederbeginn die zweite kalte Dusche für den Sportklub und seine zahlreich mitgereisten Anhänger: Teurezbacher haut aus 30 m drauf und der Ball senkt sich über Harrauer zum 2:0 in die Maschen. War's das? Bei weitem nicht. Kurz darauf bekommt Grozurek am Sechzehner den Ball, der geht weiter zu Cehajic, der mit einem gezielten Flachschuss zum 2:1 trifft. Doch nur kurz keimte Hoffnung auf, denn eine schöne Kombination der Niederösterreicher führte zum 3:1. Doch der Sportklub bewies unglaubliche Moral, unglaublichen Kampfgeist. Und es sollte tatsächlich noch gelingen: Mit einem Doppelschlag machte Ko-Kapitän Szabo das unmöglich Geglaubte noch wahr und stellte mit einem Doppelpack innerhalb von 5 min auf 3:3. Wer hier von fehlender Motivation und einem Klima des "Es is jetzt eh alles wurscht" innerhalb der Mannschaft und des Vereins phantasiert, sollte besser zu den Spielen kommen. Dort wird man eines besseren belehrt. So holt der Sportklub verdient einen Punkt in Waidhofen und bleibt an der dritten Stelle, einen Zähler vor Waidhofen. An der Spitze mit sechs Punkten voran liegen ex aequo Vienna und Horn.
Fotos: (c) Anhängervereinigung (Kurt Reichinger)