Mit der Mannschaft wurde bereits gesprochen. Es gab ruhige Gespräche, es gab lautere Gespräche. Es gab das Versprechen der Spieler, sich an der Nase zu nehmen, dagegen zu halten, es aufs Neue zu probieren. Mit dem Trainer wurde auch gesprochen. Er wirkt ähnlich verunsichert wie die Mannschaft, hat Umstellungen vorgenommen. Auch er will dagegen halten, es aufs Neue probieren. Das Ergebnis kennen wir.
Die Spieler haben weitgehend jene Qualität, die in der Ostliga einen Platz im oberen Tabellendrittel möglich machen sollte. Doch die Individuen, die sich gegenseitig zu einer Mannschaft ergänzen sollten, die stärker als die Summe ihrer Einzelspieler ist, scheinen sich eher gegenseitig zu schwächen. Man vertraut sich gegenseitig nicht, man erkennt die Wege der anderen nicht, man ist kein Kollektiv. Das Komplizierte am Fußball, das Zusammenspiel der Einzelkräfte, das Formen einer funktionierenden Einheit gelingt bislang nur selten.
Verantwortlich dafür ist - und dessen muss man sich klar sein - das Trainerteam. Spielanlage, Abstimmung, Zusammenspiel, Taktik, individuelle Einstellung. Alles in der Verantwortung des Trainerteams. Die Situation scheint verfahren. In der Privatwirtschaft würde man wohl einen Berater zuziehen. Oder es gleich mit einer neuen Leitung versuchen.
Ob das jetzige Trainergespann die Mannschaft noch erreicht, ob es noch Ideen und Energien für einen Kurswechsel hat, kann hier nicht beurteilt werden. Jedenfalls muss der Mannschaft rasch der Glaube an sich selbst zurück gegeben werden, muss wieder eine Linie einkehren, muss die Niederlagenserie noch vor der Winterpause beendet werden. Die Ergebnisse sind jedenfalls besorgniserregend genug, auch vor dem ernsthaften Gedanken an einen Trainerwechsel nicht zurück zu schrecken.
Parndorf 2 Wiener Sportklub 0
Tore: Fehlanzeige