Das RLO-Spiel gegen Neusiedl begann mit dem Novum, dass der SCN den Spielbeginn um 30 Minuten verschoben hatte, da sich die Ankunft des Sonderzugs, mit dem ein Teil des Sportklub-Anhanges anreiste, ebenfalls nach hinten verschoben hatte. Diese Geste war symptomatisch für die Gastfreundschaft, die dem Sportklub und seinen Anhängern in Neusiedl zuteil wurde. Letztlich ging sie soweit, dass uns auch gleich alle drei Punkte überlassen wurden. Doch dazu später mehr.
Die Anreise gestaltete sich dem herrlichem Frühsommerwetter entsprechend. Schon eine halbe Stunde vor Abfahrt des Sonderzuges füllte sich der Park vor der Station Hernals mit den schwarz-weißen Fans. Pünktlich um 15:05 setzte sich der "Blaue Blitz" mit rund 250 Schwarz-Weißen Richtung Neusiedl in Bewegung. Die Stimmung war prächtig und bald war Bad Neusiedl/See erreicht, wo uns bereits eine kleine Abordnung von Neusiedl-Fans freundschaftlich begrüßte. Von kleineren Unglücken wie einem unfreiwilligen Vollbad in einem Wasserkanal abgesehen, erreichte man in wenigen Minuten das Sportzentrum Neusiedl.
Das Spiel konnte über weite Strecken nicht mit dem herrlichen Wetter mithalten. Der Sportklub wurde in der ersten Halbzeit weitgehend in der eigenen Hälfte gehalten und konnte sich nicht nachhaltig in Szene setzen. Überraschend musste der Sportklub Schandl krankheitsbedingt vorgeben, sodass Grozurek zu einem Einsatz von Beginn weg kam. Da der Sportklub kaum über Mittelfeldaktionen hinauskam, konnte sich auch Grozurek Zeit des Spiels nicht wie gewünscht in Szene setzen. Allerdings war er auch relativ alleine, da Günes wieder deutlich zurückhängend spielte. Das 0:0 zur Pause spiegelte die Kräfteverhältnisse recht gut wieder. Die zweite Hälfte war über weite Strecken der ersten sehr ähnlich. Mit einer Ausnahme: es fiel ein Treffer. Und zur Freude der angereisten Sportklub-Anhänger auf der richtigen Seite. Freistoß von Cehajic von rechts in den Strafraum, wo Szabo hochsteigt und zum 1:0 für den Sportklub einköpfelt. Der Jubel war ... gut, das können Sie sich ohnehin vorstellen.
Da nach dem Schlusspfiff bis zur Abfahrt des Sonderzuges noch rund zwei Stunden Zeit waren, konnte man auch die vom NSC perfekt organisierte "Dritte Halbzeit" ausreichend genießen. Als Stimmungsmacher entpuppte sich die Wolfman Gang (bei der vor einigen Jahren auch Peter und Fanshop-Chef Siegi gespielt hatten), die vor begeisterten schwarz- und grün-weißen Fans abrockten. Eine emotionale Version von "Dornbach Roads - Take us Home - To the Place I Belong - First Division - Wiener Sportklub - Take us Home" bildete den Höhepunkt und Abschluss. Die Heimfahrt war lang, doch irgendwann war Hernals dann doch erreicht. Da war es dann schon Ostersonntag. Aber das ist eine andere Geschichte.
Fotos: (c) Anhängervereinigung (Kurt Reichinger)