Für Sportklubs 1b geht es kommenden Sonntag (17.8., 15.45 Uhr - Vorspiel zum
RLO-Schlager gegen die Mattersburg Amateure) gegen Etsan Vienna Türkgücü los. Bei den Dornbacher Fohlen, die in ihre zweite Saison starten, steht dabei nicht der Tabellenplatz, sondern die Ausbildung und Heranführung junger Spieler an die Kampfmannschaft, im Vordergrund. Und dafür scheint die Oberliga ein ideales Betätigungsfeld.
Geschichte der WSK 1b
Nach Abschaffung des wenig attraktiven RLO-Reservebetriebs hatten die Vereine
der Regionalliga Ost die Möglichkeit, ihre "Reservemannschaften" innerhalb des
zuständigen Landesverbands eingliedern zu lassen. Die Vereinsführung des
Wiener Sportklub wagte diesen Schritt in der Saison 2006/07 noch nicht, weil man der Meinung war, dass es für die damaligen Nachwuchskräfte zu früh gewesen wäre. Bei einer etwaigen Einteilung in die Oberliga fürchtete man, dass die junge Mannschaft nicht konkurrenzfähig sein würde. Dass derartige Sorgen
unbegründet gewesen wären, bewiesen die schwarz-weißen youngsters ein Jahr
später eindrucksvoll. Die WSK-Vereinsführung korrigierte den "Fehler" und
nannte für die Saison 2007/08 ein U23-Team, das vom WFV in die Oberliga A
eingeteilt wurde. Die hoffnungsvollen Nachwuchsspieler durften sich gegen so
traditionsreiche Mannschaften wie Slovan-HAC, Helfort, Red Star und Team Wiener Linien (vormals Gaswerk) beweisen und erstmals Kontakt zum
Erwachsenenfußball knüpfen.
Ganz traute man den eigenen Kräften dennoch nicht, da im Sommer 2007 eine
komplett neue Mannschaft "zusammenverpflichtet" wurde. Als "Leitwölfe" gewann man Alexander Ehn und Mag. Albert Mühlbacher - zwei Spieler mit teilweise langjähriger Dornbacher Vergangenheit. Mit Armin Dopplinger konnte ein weiteres WSC/K-Urgestein an die Alszeile zurückgeholt werden. Rund um dieses "Dreigestirn" verpflichtete man viele Spieler, die zum Großteil erstmals am Sportclub-Platz aufliefen. Dass man mit der Nennung der U23 ernsthafte Ziele verfolgte, unterstrich die Tatsache, dass man mit Slobodan Batricevic einen
namhaften Trainer zur Mitarbeit überreden konnte. Der Ex- und
Nun-wieder-Cheftrainer der Dornbacher schaffte es binnen kürzester Zeit, eine
konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Man schloss die Herbstsaison 2007 auf
Platz 7 ab und erspielte sich beachtliche 23 Punkte. Gegen Ende der
Herbstmeisterschaft kam aufgrund einiger Verletzungen auch der eine oder andere Eigenbau-Nachwuchsspieler zum Einsatz. Coach Slobodan Batricevic und sein Co-Trainer Mehmet "Ali" Korucu waren in der Winterpause sehr bemüht, die Zahl der Eigenbauspieler zu erhöhen. Schon in der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison 2008 griff das U23-Trainerduo verstärkt auf Kräfte aus der U19-Herbstmeistermannschaft zurück - Spieler wie etwa Florian und Lukas Grozurek, Josip Komarac oder David Veselica-Bikic nützten ihre Chance und wurden im Frühjahr zu Stammspielern der Oberliga-Mannschaft. Zudem verdrängten die Dornbacher Eigenbauspieler im Laufe der Saison immer mehr die im Sommer geholten Zugänge aus der Startelf und etablierten sich in der Batricevic/Korucu-Truppe. Gegen Ende der Frühjahrssaison hatte die Dornbacher 1b einen hohen schwarz-weißen Wiedererkennungswert. Der Erfolg gab den Betreuern Recht: die jungen Wilden erspielten im Frühjahr fünf Punkte mehr als die vergleichsweise ältere Herbstmannschaft, wodurch ein Vorrücken auf Platz 5 in der OLA-Endwertung gelang. Noch erfreulicher als die 51 Punkte ist die Tatsache, dass drei Dornbacher Eigengewächse den Sprung in den Kampfmannschaftskader schafften: David Veselica-Bikic, Josip Komarac und das 16jährige "Nesthäkchen" Lukas Grozurek. Und mit Christoph Jedlicka hat es ein weiterer U23-Akteur der letzten Saison mittlerweile zum Stammspieler in der Kampfmannschaft gebracht.
Erfolgreicher Weg wird fortgesetzt
Aufgrund des deutlich reduzierten Budgets für die Saison 2008/09 musste der
Verein den Gürtel enger schnallen - auch die U23 ist davon betroffen.
Angesichts dieses Umstands gelang es den Verantwortlichen, die Fortsetzung des
im Vorjahr erfolgreich beschrittenen Weges sicherzustellen. Das zur
Kampfmannschaft "abgewanderten" Trainerduo Slobodan Batricevic und Mehmet "Ali" Korucu wurde durch Dragan Marmat und Günter Grozurek ersetzt. Marmat, seit vielen Jahren Trainer im Dornbacher Nachwuchs und somit profunder Kenner der Gegebenheiten, ist wie Slobodan Batricevic UEFA-A-Lizenz-Trainer und Fußballbesessener im positiven Wortsinn. Der gebürtige Serbe ist erstmals für eine Kampfmannschaft verantwortlich und nicht nur in den Augen Slobodan
Batricevic' die Idealbesetzung für dessen Nachfolge. Unterstützt wird Dragan
Marmat von Günter Grozurek, der die Dornbacher Nachwuchsabteilung ebenfalls
bestens kennt, war er doch selbst jahrelang "1er-Trainer" des erfolgreichen
91er-Jahrgangs (aus dem etwa Florian und Lukas Grozurek sowie Josip Komarac
entsprangen).
Auf dem Spielersektor war der Abgang sämtlicher "Leitwölfe" zu beklagen.
Dafür gelang es, Kristijan Stanic für eine Mitarbeit bei der Dornbacher U23 zu
gewinnen. Der ehemalige WSC-Eigenbauspieler verkörpert geradezu ideal jenen
Weg, den die jungen 1b-Spieler in den nächsten Jahren nehmen sollen: den Sprung vom Dornbacher Nachwuchs in die Kampfmannschaft. Neben dem bald 27jährigen Kristijan Stanic stehen nur noch zwei "erfahrenere" Spieler im U23-Kader: Erhan Ergün und Valentin Ballabani - die sind mit knapp 20 Jahren aber längst keine Tattergreise. Der Rest der Mannschaft ist entweder knapp nicht mehr nachwuchsspielberechtigt oder sogar noch U17-berechtigt: wie etwa die beiden 15jährigen Nesthäkchen Markus Juric und Stürmer-Talent Mario Nikolic. War die Dornbacher U23 in der vergangenen Frühjahrssaison schon deutlich jünger als die Mannschaft vom Herbst 2007, so sank der Altersschnitt der aktuellen Mannschaft nochmals deutlich. Bange braucht einem aber trotzdem
nicht zu werden - das haben die Vorbereitungsspiele auf die anstehende
Meisterschaft gezeigt, in denen man sogar mit Wienerliga-Mannschaften mithalten konnte.
Die Favoriten auf den Oberliga-A-Meistertitel mögen zwar andere sein, in punkto
Ehrgeiz und Spielkultur werden die Dornbacher youngsters aber trotz ihrer Jugend zu den Topteams der Liga zählen. Schließlich geht es für die Schützlinge von Dragan Marmat und Günter Grozurek vor allem darum, dass sie den drei
U23-Jungspunden der Saison 2007/08 schnellstmöglich in den Kader der
Kampfmannschaft folgen - dafür bietet das "Trampolin" WSK 1b die besten
Voraussetzungen.
Dieser Artikel von Gerry (GuG) wurde zuerst im Magazin "FHT on Tour" publiziert und uns von Gerry dankenswerterweise ebenfalls zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Besten Dank für diese detaillierte Hintergrundinformation über die Nachwuchsarbeit beim Wiener Sportklub.
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