Aufregende Wochen liegen hinter uns. Zuerst der Abgang von Präsident Dvoracek, damit ein deutlich reduziertes Budget, dann der Abschied des Trainers, der Abschied zahlreicher sportlicher Leistungsträger, die Sorge um die sportliche Konkurrenzfähigkeit der Kampfmannschaft, die Sorge um den Fortbestand der Nachwuchs-Arbeit, die Sorge um den Fortbestand des Vereins. Eine Situation also, in der man bei einem vormaligen Titelkandidaten der RLO zu Saisonbeginn eine depressive Stimmungslage unter Funktionären, Spielern und Fans vermuten könnte.
Doch beim Wiener Sportklub des Jahres 2008 scheint das anders zu sein. Fast könnte man meinen, ein Aufatmen in den Reihen verspüren zu können. Ein Aufrichten eines Vereins wahrzunehmen, dem eine Last von den Schultern genommen scheint. Ein Verein, der sich daran macht, seine eigene Identität wieder neu zu finden.
Die ersten Schritte scheinen vielversprechend. Mit Udo Huber wurde ein Präsident gewählt, der nicht aufgrund seiner Sponsorgelder an der Spitze steht, sondern den langjährige Verbundenheit mit Bezirk und Verein auszeichnet. Und ich glaube nicht ganz falsch zu liegen, wenn ich in Udo Huber einen von jenen sehe, dem auch der WSC im Herzen immer nahe geblieben ist und für den C&K im positivsten Sinne auch weiterhin ein Thema bleiben wird. In die Funktion des Vize-Präsidenten wurde mit Josef Stöhr ein Mann gewählt, der nicht nur ob seines emotionalen Engagements, sondern auch seiner ganz persönlichen Art des Zupackens bei Problemen aller Art, vom Sportclub-Platz sowieso nicht mehr wegzudenken ist. Die Wahl von "Pepi" in das Präsidium markiert auch insofern einen Meilenstein, als eine derartige Funktion erstmals von einem Vertreter der Friedhofstribüne bekleidet wird. Mit Oliver Heiß komplettiert ein ganz wesentlicher schwarz-weißer Aktivposten der letzten Jahre in der Funktion des Finanzreferenten auch weiterhin das Präsidium.
Der sportliche Bereich schließt sich nahtlos an das Präsidium an. Mit Slobodan Batricevic wurde ein Mann als Cheftrainer gewonnen, der die neue Philosophie des Vereins verkörpert: Von der U23 in die Kampfmannschaft. Ein Trainer, der den Verein kennt, ein Trainer, der eine Mannschaft formen möchte, die in der Lage ist, in den nächsten Jahren vorne mitzuspielen. Ein Trainer, dem solider Aufbau wichtiger scheint als Aktionismus und große Worte. Und die Spieler: ein Mix aus erfahrenen Spielern und jungen, aufstrebenden Talenten, der vielen - trotz zu erwartender Rückschläge in Summe wohl mehr Freude machen wird, als ein zusammengekauftes Team, das die hohen Erwartungen ohnehin nur selten erfüllen kann.
Natürlich ist ein Neubeginn stets mit Unwägbarkeiten gepflastert, natürlich wird der Weg kein schnurgerader sein, natürlich wird es immer wieder Diskussionen geben, ob ein Funktionär besser so oder anders handeln solle, ob dieser oder jener Schwerpunkt gesetzt werden solle, ob die Mannschaft richtig zusammen gestellt sei. Das Team, Spieler wie Funktionäre - und: ich möchte gerne auch die Anhänger und Fans zum Team zählen - steht am Beginn des Weges. Ein Weg, der aber nicht gottgegeben ist, sondern ein Weg, den wir alle mitgestalten können und sollen.
In diesem Sinne freue ich mich als Obmann der Anhängervereinigung auf die neue Saison und hoffe, dass das Engagement der vielen großen und kleinen Rädchen im Getriebe des Wiener Sportklub belohnt wird. Eine Möglichkeit, Ihre ganz persönliche Unterstützung für den neuen Weg des Vereins gleich zu Saisonbeginn zu zeigen, ist der Kauf einer Saisonkarte. Auch wenn Sie nicht jedesmal kommen können. Auch wenn es sich für Sie finanziell nicht rentiert. Einfach als Zeichen.
Kurt Reichinger.
0 Comments
Leave a Reply. |
AnhängervereinigungDie Anhängervereinigung steht seit 1952 für die ideelle und finanzielle Unterstützung des Wiener Sport-Club. Seit 2002 gilt diese Unterstützung auch dem Wiener Sportklub. MitgliedschaftWerden Sie jetzt Mitglied der Anhängervereinigung Themen
All
Archiv
February 2023
Rich Site Summary
|