Am 22.11.2010 fand im Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz die Ordentliche Mitgliederversammlung des WSK statt. Dort entschloss man sich mehrheitlich, den Vorstand des Wiener SK zu beauftragen, dem Wiener Sport-Club ein Angebot zur Übergabe des Fußballbetriebes unter Bedachtnahme der einschlägigen gesetzlichen Normen betreffend der Haftung im Falle eines Betriebsüberganges zu unterbreiten. Bedingung für die Übergabe sollen jedenfalls die Einigung über die zukünftigen Strukturen des WSC zwischen dem WSK und dem WSC, deren statutarische Umsetzung durch den WSC vor der Übergabe sowie die Garantie zur Aufnahme der Mitglieder des WSK in den WSC bei sofortigem vollen Stimmrecht sein. Die konkrete Ausgestaltung des Angebotes obliegt dem Vorstand. Wem das irgendwie bekannt vorkommt, der liegt nicht so falsch, war doch schon vor rund eineinhalb Jahren ein ähnlicher Auftrag an den Vorstand erteilt worden. Aber gut, so was kann man ja nicht oft genug betonen.
Was aus dem Beschlusstext allerdings nicht heraus zu lesen ist, sind die Wortmeldungen der Vereinsverantwortlichen des WSK zum Thema einer möglichen Wiedervereinigung von WSC und WSK. Da war von Aufbruchsstimmung nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, wurden maßgebliche Präsidiumsmitglieder nicht müde, all die möglichen und tatsächlichen Hindernisse aufzuzählen und eine Rückführung geradezu als Schreckgespenst zu skizzieren. Sollte sich diese Grundhaltung nicht ändern, dann hilft uns kein noch so ausgefeilter Beschluss der Mitgliederversammlung, keine 540 Unterschriften der Initiative Kommts z’samm und auch kein noch so großes Engagement der Anhängervereinigung. Dann sehe sogar ich – als hoffnungsloser Optimist – für eine gemeinsame Zukunft nur mehr schwarz. Als Obmann der Anhängervereinigung setze ich mich seit nunmehr fast schon vier Jahren für eine Annäherung der beiden Vereine ein. Mein erklärtes Ziel war und ist eine Rückführung des WSK in den WSC. Darum habe ich mit einigen Freunden auch einen Antrag gestellt, der eine rasche Öffnung der Bücher und einen großen Schritt in Richtung Wiedervereinigung hätte bringen sollen. Leider fand sich hier keine Mehrheit, war der Antrag manchen wohl zu ambitioniert formuliert. Stattdessen wurde dem eingangs zitierten Antrag zugestimmt, der mir zwar deutlich zurückhaltender erscheint, aber immerhin ein erneuter Auftrag an den Vorstand ist. Und den gilt es nun rasch umzusetzen. Sollte es aber aufgrund anhaltender Auffassungsunterschiede nicht möglich sein, endlich Nägel mit Köpfen zu machen, dann muss man sich das auch eingestehen und das Projekt eben für beendet erklären. Damit wäre aber auch meine Mission gescheitert und ich würde persönlich die Konsequenzen ziehen. Für die Anhängervereinigung als solches wäre dann die Grundsatzfrage zu beantworten, ob auch weiterhin beide Vereine – WSC und WSK – unterstützt werden oder eine Neuausrichtung vorgenommen wird. Persönlich habe ich mir diese Frage schon beantwortet.
Doch wie geht es nun konkret weiter? Der WSK hat auf seiner Website bereits bekannt gegeben, dass dem Auftrag dieses Antrags entsprechend, der Wiener SK ein dementsprechendes Angebot ausarbeiten und dem WSC unterbreiten wird. Die Arbeiten an dem Angebot hätten am Tag nach der Mitgliederversammlung begonnen. Auch wenn meine Enttäuschung nach der Mitgliederversammlung – insbesondere aufgrund der Aussagen einiger Präsidiumsmitglieder – sehr groß war, habe ich mich nach einer knappen Woche des Überlegens entschlossen, noch ein letztes Mal mitzuwirken, den Verhandlungen doch noch zu einem Durchbruch zu verhelfen. Weil ich es immer noch für den einzig richtigen Weg halte.